Dreiländertour - Ski-Hochtour (7. -11. März 2025)
- Tag München – Ginzling – Greizer Hütte (12km, Aufsteig: 1200 hm)
Abfahrt um 7.44 Uhr Ostbahnhof München. Vor uns liegen fünf Tage Skihochtour in den Zillertaler Alpen und Hohen Tauern. Mit dem Zug geht es über Jenbach nach Mayerhofen und von den dort die letzten Kilometer nach Ginzling mit dem Taxi. Das Wetter im Tal erinnert eher an Frühsommer und auch die Hänge links und rechts tragen wenig Schnee, ein Anblick, der sich leider die ganze Tour fortführen wird. Von Ginzling geht es erst zu Fuß und nach ca. 200 hm mit den Skiern den Floitengrund entlang. Anfangs noch sehr flach geht es die letzten 600 hm steil zum Winterraum der Greizer Hütte. Es gibt die erste Runde Süßigkeiten während der Ofen sein Bestes tut den Winterraum und uns aufzuwärmen. Nach dem Abendessen im Kerzenschein geht es schnell ins Bett.
- Tag Greizer Hütte – Großer Löffler – Kasern (14 km, Aufstieg: 1000hm, Abfahrt: 2000hm)
Mit mit dem neuen Tag zieht auch ein neues Wetter auf. Zur Sonne hat sich heute der Wind gesellt. Anfangs stört dieser noch nicht zu sehr, je höher und ausgesetzter wir kommen, desto stärker weht es mit starken Böen. In Verbindung mit dem alten wenig vorhandenen Schnee entstehen immer mehr eisige Stellen auf dem Weg zur Trippachscharte. Auf die letzten Meter gibt der Wind nochmal alles und wir müssen aufpassen nicht umgeweht zu werden. Da die Bedingungen den Aufstieg schwerer und länger gemacht haben als gedacht entscheiden wir uns den Gipfel auszulassen und gleich ins Tal abzufahren. Nach einer kurzen Kletterpassage geht es südseitig den Trippachkees hinab ins Ahrntal. Die letzten 500 hm müssen wir aufgrund des Schneemangels leider unsere Skier tragen. Zum Glück hat der Wind es nicht bis ins Tal geschafft und so können wir den gesamten Weg die Sonne genießen. Von Sankt Johann im Ahrntal bis Kasern fahren wir mit dem Bus.
3. Tag Kasern – Hinterer Umbaltörl – Dreiherrenspitze – Reggentörl- Essener-Rostocker Hütte (14km, Aufstieg: 1800 hm, Abstieg: 1200 hm)
Vor uns liegt ein langer und heißer Tag. Der Wind vom Vortag ist weg und es ist keine einziges Wölkchen am Himmel. Wir starten bei 5 Grad Richtung Dreiherrenspitze. Am Hinterern Umbaltörl angekommen entscheiden wir uns wie am Vortag gegen den Gipfel. Die Hänge sind fast komplett schneefrei und die Abfahrt auf der anderen Seite über den Gletscher scheint nicht fahrbar zu sein. Da wir nochmals 500 hm vor uns haben und uns der Gipfel zu viel Zeit kosten würde bauen wir um und fahren ab ins Umbalkees. Direkt auf der Gegenseite wartet der nächste Anstieg auf uns. Bei 15 Grad und Windstille geht es eine gefühlte Ewigkeit bergauf. Oben angekommen erblicken wir zum ersten Mal den Großen Geiger und Großvenediger. Der Blick auf die Berge, Schokolade und das Wissen, dass es jetzt nur noch bergab geht, hebt die Gemüter und gut gelaunt geht es auf die Abfahrt Richtung Essener-Rostocker Hütte.
4. Tag Essener-Rostocker Hütte – Großer Geiger – Kürsingerhütte (10km, Aufstieg: 1300 hm, Abstieg: 900 hm)
Wir starten in den Tag mit leichtem Schneefall und unter hoher Bewölkung noch guter Sicht. Je höher wir kommen desto stärker wird der Schneefall und es gesellt sich Wind dazu. An der Geiger Scharte angekommen wird es ungemütlich. Es schneit der Wind pfeift uns um die Ohren und die Sicht wird immer schlechter. Da wir noch eine schwierige Abfahrt über den Gletscher vor uns haben lassen wir auch diesmal den Gipfel aus und begeben uns zur Abseilstelle um auf den Obersulzbachkees zu gelangen. Bei schlechter Sicht und andauerndem leichten Schnellfall fahren wir ab. Aufgrund der schlechten Schneeverhältnisse ist die Route nur schwer zu fahren und wir mogeln uns durch die Steine bis wir schließlich am Gletschersee des Obersulzbachtals ankommen. Von dort geht es noch einmal 400 hm Richtung Kürsingerhütte. Auf der Hütte werden wir vom Hüttenwirt und seiner Hündin freundlich empfangen und gut versorgt. Da der Weg zum Großvenediger größtenteils die selben ungünstigen Verhältnisse verspricht, entscheiden wir uns beim Abendessen gegen einen Gipfelversuch am nächsten Tag.
5. Tag Kürsingerhütte – Rosental – München (20km, Anstieg: 100hm Abstieg: 1800hm)
Da wir den Gipfel heute auslassen wollen und das Wetter eher mäßig ist entschließen wir uns, nach einem ausgiebigen Frühstück, noch eine Theorieeinheit zu machen und nochmals alle Basics der Spaltenrettung zu wiederholen. Nach einer Stunde mit Konten, Planspielen und Sicherungstechniken suchen wir uns eine geeignete Kante vor der Hütte und üben die Spaltenrettung. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg Richtung Tal. Nach einem kurzen Gegenanstieg läuft es nur noch bergab aus dem Tal. Die letzten 400 hm müssen wir den Skiern erneut tragen. Gegen 14.30 Uhr kommen wir bei fast sommerlichen Bedingungen in Rosental an. Nach kurzer Recherche finden wir auch eine geeignete Verbindung mit den Öffentlichen nach München: Rosental – Mittersill – Zell am See – Schwarzach im Pongau – Salzburg -München.
Wir verlassen die Berge ohne Gipfel aber alle mit einem Lächeln im Gesicht. Eine sehr schöne Tour, die leider aufgrund der Bedingungen anders verlief, als erwartet. Aber wir geben uns nicht geschlagen und kommen bald zurück, diesmal hoffentlich mit Gipfelerfolg.
(von Xaver)
Mit dabei: Geli, Felix, Nino, Xaver
(Xaver)