Großer Krottenkopf, Allgäuer Alpen (17. Februar 2020)

Puh, was für eine laange Tour! Wir starten um 7.45 Uhr in Elbigenalp durchs Bernhardstal, und schon auf den ersten 100hm wird klar: Hier können wir nicht mehr rauslaufen! Der Forstweg schlängelt sich entlang irre steiler Nordhänge gute 50hm oberhalb des Baches taleinwärts. Die ersten Gleitschneelawinen die wir queeren sind sicherlich älter, über sie läuft bereits eine Spur - wohl vom Wochenende...doch es dauert nicht lang und die Spur wird jetzt von zT ordentlich großen, frischen Gleitschneerutschen überspült. Die Schneedecke ist durch das Warme Wetter und die wolkige Nacht bis über 2000m komplett durchfeuchtet, es hat 5 °C...

Sobald der Wald lichter und das Tal breiter wird, steht der Krottenkopf imposant vor uns und wir halten drauf zu. Zur Karalm am Ende des Bernhardstals müssen wir uns einen recht steilen Hang hinaufschaffen um schließlich Richtung Karjoch hochzuspuren. Hier wird der Schnee endlich deutlich besser! Unterhalb der Ramstallspitze gelangen wir in die verborgene Scharte und können nordseitig gute 200hm steilen, besten Powder ins Herrmannskar abfahren. Hier kommen die Felle wieder drauf. Der weitere Anstieg in die Krottenkopfscharte ist erneut ziemlich steil. Der Grat zum Gipfel ist teiweise abgeblasen, teilweise liegt Firn in der steilen Flanke. Mit Harscheisen bzw. Zu Fuß gelangen wir zur Einfahrt in die Nordrinne - zu unserer großen Enttäuschung, jedoch nicht Überraschung ist sie massiv überwächtet - also müssen wir uns eine Alternative für den Rückweg überlegen.

Wir entscheiden uns gegen die Abfahrt durchs Öfnerkar und nach Holzgau - wir kennen die Verhältnisse dort nicht! Sondern fahren durchs Herrmannskar wieder bis zur Karalm ab, fellen wiederum an und laufen nach Südwesten ins Gumpenkar, gelangen so auf die Mutte und fahren den Ostrücken am Bernhardseck vorbei sicher zurück nach Elbigenalp...

Fazit: Einen guten Plan B und C zu haben schadet niemals!

Mit dabei: Michel&Geli