Der sagenumwobene und geheimnisumwitterte Peißenberger Alpinklettergarten sollte an diesem Wochenende eines unserer Ziele werden.
Um die genaue Örtlichkeit in den Ammergauer Alpen wird von den Erschließern noch immer ein großes Geheimnis gemacht. Daher respektieren wir hier natürlich auch den Wunsch und geben keine Koordinaten preis. Mit den Informationen aus dem Netz ist dieser aber sehr gut zu finden und bereits vom Wanderweg aus gut zu sehen. Hat man den Peißenberger Alpinklettergarten dann erst einmal gefunden, ist die Orientierung nicht allzu schwer. In insgesamt fünf Sektoren mit bis zu 100m Wandhöhe sind hier gut,aber nicht übertrieben gesicherte MSL-Touren eingerichtet. Die meisten davon sind mit schicken Metalltäfelchen am Einstieg angeschrieben.
Von IV+ bis VIII+ ist an der recht rauhen und wasserzerfressenen Wand für jeden etwas dabei. An sehr heißen Sommertagen, ist die schattige Wand angenehm zu klettern.
Auch am zweiten Tag stiegen wir, nach einem geplanten Biwak in der Nähe, nocheinmal auf und kletterten noch eine kurze zweiseillängen-Tour am Vormittag bevor wir uns auf den Weg zur „Krähe“ machten. Die Tour „born to be wild“ liegt erst ab Mittag so langsam im Schatten. Dank Wandbild war die Tour leicht zu finden. In insgesamt 6 Seillängen werden zunächst schöne geneigte Wasserrillen in einfacher Kletterei überwunden. Die letzten Seillängen an einem Pfeiler sind dann noch einmal steil und recht exponiert. Insgesamt eine sehr schöne Tour mit nicht homogener Absicherung. Der Vorsteiger sollte bei den zeitweise längeren Hakenabständen ein gutes Orientierungsvermögen besitzen und die Abzweigung zum Pfeiler nicht verpassen. Sehr beeindruckend zu beobachten war ein großer Steinbock in unmittelbarer Nähe, der unser Kletterkönnen skeptisch beobachtete. Nach der kühlen schattigen Wand steigt man am sonnenbeschienenen grünen Grat aus und kann die Nachmittagssonne genießen.
Auch der Abstieg durch ein Felsenfenster und einem drahtseilversicherten Steig erfordert noch einmal etwas Aufmerksamkeit. Erst am Abend sind wir dann wieder an unserem Radldepot am Wankerfleck und genießen die flotte Abfahrt zum Parkplatz in Halblech.
Alles in Allem ein wunderschönes Wochenende in einer wundervollen Umgebung.
Unsere Tourenausbeute:
• Opa-pa 2 SL (VI+)
• Das Donnernde Finale 4 SL (VIII+)
• Örtlich betäubt 2 SL (VII)
• Sieben für einen Streich und Quer is schwer (je nur 1. SL) (VI + und VIII-)
• Born tobe wild 6 SL (VI+)
Ferdinand Adelhardt