Eiskletter Kurs im Gasteinertal (1. - 4. Februar 2025 )
Hier der Bericht von Patrick: <p> "Die Möwen sitzen frierend auf der dünnen Eisdecke des Nymphenburger Kanals, scheinen aber trotzdem Spaß bei rutschigen Landungen zu haben. Die Beobachtung am Treffpunkt für unser Eiskletterwochenende gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten vier Tagen erwartet.Unser Team besteht aus den beiden Coaches Geli und Philipp, der uns auf Leihbasis von der Sektion Buchen unterstützt hat, sowie drei TeilnehmerInnen mit durchmischter Kletter- und Eiserfahrung. Wir kommen trotz Stau gut in Bad Gastein an und belohnen uns mit großen Pizzen, bevor wir uns einen Überblick über unsere Kletterausrüstung verschaffen. Unzählige Eisschrauben, scharfe Steigeisen und spitze Eisgeräte zeigen, dass Eisklettern ein hohes Maß an Material und Vorsicht erfordert.Am nächsten Tag starten wir unsere erste Klettereinheit am “Doppellutscher” und bekommen es mit brüchigem Eis zu tun. Die Anfänger werden im Toprope eng gesichert, während die Trainer einige Meter vorsteigen. Wir erleben, wie viel Spaß Eisklettern machen kann, als wir uns langsam den gefrorenen Wasserfall hinaufarbeiten. Wir merken aber auch schnell, wie anstrengend es bei schlechter Technik für Waden und Unterarme ist und dass kalte Füße und Hände beim Eisklettern ständige Begleiter sind. Von oben bröseln immer wieder Eisstückchen herab und Kleinigkeiten wie das Anlegen des Rucksacklagers gestalten sich in Schnee und Eis am Fuße schattiger Eisfälle mühsam. Auch mental ist das Klettern im Eis eine Herausforderung: Unser Leben hängt an Schrauben, die wir in das brüchige Eis drehen, oder an Sanduhren, die nur wenige Zentimeter ins Eis gebohrt werden. Das ist zwar sehr sicher und über viele Jahrzehnte erprobt, aber für mich als Eiskletter-Neuling sieht das nicht sehr vertrauenserweckend aus und fühlt sich leicht mulmig an. In den nächsten Tagen arbeiten wir an unserer Technik, versuchen die Füße besser zu setzen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wann ein Kick gelungen ist. Mit den Armen wollen wir weniger “Chicken-Wing”-Schläge machen, um den Körper in eine schöne Dreiecksform zu bringen. Zum Glück haben wir zwei tolle Coaches die uns mit hilfreichen Tipps unterstützen und auch einschätzen können, wann die beiden Anfänger sich ängstlich an die Eisgeräte klammern und es besser ist, gerade keine Tipps zu geben. Unsere erfahrene Teilnehmerin klettert immer sicherer, setzt die ersten Eisschrauben und macht am letzten Tag schon einige Meter im Vorstieg. Aber auch die Anfänger machen Fortschritte, bewegen sich sicherer auf dem Eis und können ihre Technik in flacheren Passagen verbessern.Egal ob TeilnehmerIn oder TrainerIn, alle hatten einge Menge Spaß im Eis und die Faszination des Eiskletterns ist für uns nachvollziehbar.Als wir nach vier Tagen wieder an der Nymphenburg ankommen und uns verabschieden, können wir die Möwen in der Dunkelheit mehr erahnen als sehen. Dennoch sind wir uns sicher: Wir hatten in den letzten Tagen mehr Spaß im Eis als sie.“ </p> <p>Geklettert wurde am rechten und linken „Doppellutscher“, im Couloir links daneben, am Federweisser und am Höhkar Fall in der Eisarena im Anlauftal. </p> <p>Danke an die tolle Truppe! Fazit: ...es hat schon was...!!</p> <p>Mit dabei: Mary, Hanna, Patrick, Philip und Geli </p>