Der letzte Nachtdienst ist Freitag Früh vorbei: Endlich Urlaub! Was machma denn? Georg wollte ein Silvester-Biwak, ich war unentschlossen... am Watzmann hats gute Verhältnisse, also versuchen wirs!
Wir starten an der Wimbachbrücke am frühen Nachmittag. Bei Einbruch der Dunkelheit kommen wir am Watzmannhaus an. Es brennt Licht, und Rauch kommt aus dem Schornstein vom Winterraum! Also doch nicht so der Geheimtipp? Wirds morgen nur so von Bergsteigern am Grat wimmeln? Nein! Die Meute beruhigt uns: Die meisten haben einfach nur Spaß auf der Hütte und geniessen das Franziskaner, das vom wohlsorgenden Hüttenwirt für 3 €/Flasche in begrenzten Mengen (wir haben bissl was übergelassen, aber Silvester ist ja erst noch....) zur Verfügung gestellt wird. 3 Bergwachtler aus Reit sind noch unschlüssig, sie werden nur zur Mittelspitze gehn... Wir pennen am Boden vorm Ofen (das Lager ist überfüllt) und starten gegen dreiviertel 8 in der Dämmerung. Auf dem Grat herrschen Top-Bedingungen, es ist gibt eine vernünftige Spur und das wird auch bis zum nächsten größeren Schneefall so bleiben. Die Schüsselstelle ist eine unangenehm ausgesetzte und heikle 45°Platte ohne Sicherungsmöglichkeit, absteigend kurz hinterm Hauptgipfel: die Schneeauflage ist locker und die Steigeisen finden kaum Halt. Die Stelle ist nicht länger als 3-4m, aber ich war froh, nicht an der Eiskapelle gelandet zu sein...Der Rest der Tour ist reiner Genuss (naja, bis auf den langen Hatsch aus dem Wimbachgries raus...). Am Südgipfel treffen wir einen einzelnen Wahl-Bischofswiesener, der um 5 Uhr an der Wimbachbrücke mit leichtem Gepäck gestartet ist - Respekt!! Insgesamt eine herrliche Wintertour und ein absolut gelungenser Jahresabschluß! Euch allen ein frohes und gesundes 2017 mit vielen tollen Touren!
Geli&Schorsch